Nahe des kleinen Ortes „Wattenweiler“ wurde 1913 ein Haltepunkt an der frisch zweigleisig ausgebauten Württembergischen Südbahn (Ulm – Friedrichshafen) eröffnet. Ab 2019 wurden die 1983/84 abgerissenen Anlagen des Haltepunkts von Thomas im Modell nachgebaut.
Der Haltepunkt befand sich an der höchsten Stelle der Südbahn, die zugleich die Wasserscheide zwischen Rhein und Donau bildet. Früher wurden die Fahrgäste durch große Hinweistafeln an beiden Richtungsgleisen darauf aufmerksam gemacht. Auch das Dampflokpersonal dürfte sehr erleichtert gewesen sein, wenn es, egal aus welcher Richtung, dieses Schild passiert hat. Neben dem Haltepunkt und einem Bahnübergang diente die Betriebsstelle auch als Blockstelle. Allerdings war diese zwischen etwa 1975 und dem Ersatz durch automatische Selbstblocksignale im November 1982 unbesetzt und ständig ausgeschaltet. Die Blocksignale zeigten ständig Fahrt. Diese Besonderheit fand ich spannend, denn mir wurde berichtet, dass anlässlich der jährlichen Kontrollfahrt des Indusi-Prüfzuges die Blockstelle örtlich besetzt wurde und die Signale auf Halt gestellt würden. Ob es sich dabei um Eisenbahnerlatein oder eine wahre Begebenheit handelt, kann ich heute leider nicht mehr herausfinden.
Die Lage im großzügigen Bogen wurden zunächst durch „Smooth Curves“ realisiert, bei denen nach jeder dritten Geraden der Schienenstoß an der Kurvenaußenseite um eine halbe Noppe versetzt wird. Das hat sich nicht wirklich bewährt. Bei fast jeder Durchfahrt haben darüberfahrende Züge einen Teil ihrer Detaillierung verloren. Deshalb sind inzwischen gedruckte Schienen im passenden Radius eingesetzt.
Das Gebäude entstand weitgehend in Snot-Bauweise mittels in die senkrechte gedrehter 1×4-Steinen mit Frontnoppen. Die Schranke schleißt und öffnet mittel Hebel und Achsantrieb und lässt sich mittels Motor fernsteuern. Um Torsion im Antrieb zu vermeiden, habe ich Achsen aus Aluminium verwendet. Jede Schranke wird ausgehend von der Welle zum Motor nur über ein einziges Zahnradpaar angetrieben um das Spiel zu minimieren.
Heute ist Strecke elektrifiziert und ist weitgehend mit Fahrleitung versehen. Der Halt wurde bereits 1984 aufgegeben. In der Örtlichkeit ist praktisch nichts mehr vorhanden, dass an die früher dort vorhandenen Gebäude und Einrichtungen erinnert. Eigentlich Schade.